Benchmarks von Solid-State-Disks (SSD) gibt es unzählige. Um wieviel man damit in der Praxis schneller arbeiten kann als mit den herkömmlichen Festplattenlaufwerken (hard disk drives, HDD) ist fast nirgends nachzulesen. Auf meinem Rechner aus dem Jahr 2009 dauert es gut 10 Minuten, bis mein Fotoarchiv mit ca. 22.000 Bildern nach Hinzufügen eines einzigen neuen Bildes aktualisiert ist. Daran ist das Team von jAlbum nicht ganz unschuldig. Die hingeschluderte Implementierung des Update Prozesses verschwendet die Ressouren der Rechner.
Aber auch diese Macke des Programms hat eine gute Seite, denn sie macht den Geschwindigkeitsunterschied in der Praxis fassbar:
- PC aus 2009, 1 TB HDD: 10:17 min (ohne Cache), 4:01 min (mit Cache)
- PC aus 2014, 2TB HDD (User Partition), 60GB SSD (System Partition): 4:09 min (ohne Cache), 1:09 min (mit Cache)
- PC aus 2014, 250GB SSD (User Partition), 60GB SSD (System Partition): 1:24 min (ohne Cache), 1:09 min (mit Cache)
Beim ersten Programmaufruf ist die dreifach höhere Geschwindigkeit deutlich spürbar. Kann der Platteninhalt im Halbleiterspeicher vorgehalten werden tritt die SSD gar nicht in Aktion. Allein der schnelle Bus der Prozessors mit 200 Gb/s gegenüber 6 Gb/s des S-ATA Anschlusses der Platten ist hier maßgeblich. In diesem Vergleich wurde darauf geachtet, dass dem Programm ausreichend Speicher zur Verfügung stand und so bei den zweiten und folgenden Programmaufrufen tatsächlich der Cache noch gültig war. In der Praxis sieht es ganz anders aus und dann profitiert der Anwender tatsächlich von der gegenüber eines HDD einer etwa dreimal schnelleren SSD.
Besonders spürbar ist der Geschwindigkeitsunterschied beim Booten des Betriebssystems und beim Programmaufruf. Die Webbrowser mit ihren riesigen Caches (30.000 Files) sind wesentlich spritziger geworden.
Vergleich Phoronix Testsuite – jAlbum
Wenn die SSD voll zum Tragen kommt ist der aktuelle Rechner beim Updaten eines großen Albums 7,3 mal schneller als sein Vorgänger aus dem Jahr 2009 (10:17 zu 1:24). Die Phoronix Testsuite übertreibt da manchmal etwas (AIO STRESS 206 mal), liefert aber auch brauchbare Resultate (Threaded I/O Tester: Lesen 6,7 mal, Schreiben 23 mal).